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(Blumen auf Kreta)

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Maria Entschlafung - Kirchenfest in Lousakies

Andrang vor der KircheDie blumengeschmückte Festtagsikone

 

 

 

 

 

 

 

Jedes Jahr am 15. August feiern auf Kreta die vielen kleinen Gemeinden und Dörfer das Hochfest Mariä Himmelfahrt, was in der orthodoxen Welt Maria Entschlafung genannt wird. Ein schöner Anlass, wieder einmal Lousakies zu besuchen.

Von Kissamos kommend, durchfahren wir hierzu Lousakies und folgen der Strasse noch ein kurzes Stück bis zum nächsten Dorf Zachariana, wo wir rechts Richtung Astratigos einen kleinen Weg folgen, der uns zu dem, unter einer ur-uralten Platane gelegenen schattigen Kapellchen führt. Die Liturgie beginnt wohl um 8 Uhr morgens, doch wird es erst im Verlauf der nächsten zwei Stunden so richtig voll. Das bedeutet, je später, je länger - gemeint ist ein kleiner Spaziergang, denn die Autos reihen sich wie Perlen einer Schnur entlang des langen und geteerten Feldweges. Überall stehen Menschen in kleinen Grüppchen um die Kirche herum und einige Familien haben Klapptische aufgestellt für Heringsschnittchen, Wein und Brote.

Der Eingang der Kirchegelebte TraditionenAm größten ist der Andrang vor dem Eingang der Kirche. An der Tür ist die Festtagsikone des heutigen Tages aufgestellt - geschmückt mit allen Blüten, die diese Jahreszeit zur Verfügung stellt, und das sind derer viele.

Diese Ikone
wird von allen geehrt, d.h. geküsst, und die meisten bekreuzigen sich auch dabei. Daneben liegt ein Kästchen gefüllt mit langen, dünnen honigfarbenen Kerzen, wovon sich jeder soviel nimmt wie er mag. Je nach Anzahl und Vermögen, wirft man dafür einige Münzen (oder auch Scheine) in den dafür vorgesehenen Karton.

Handlung vor dem AltarNach einiger Wartezeit gelangt man dann in die Kirche, wo der Pope seine Liturgie hält, unterstützt von einem Mikrophon, ebenso wie der Sänger an seiner Seite. Gegen Ende der Zeremonie verteilt der Papas die heilige Speisung aus einem Gral. Ich werde mittels eines winzigen Löffels (einer für alle!) mit einem in Honigwasser aufgelösten Krümel Brot gefüttert. Ein Gehilfe hält mir dabei ein breites rotes Band unter den Mund, damit es nicht tropft und wischt mir damit anschließend über die Lippen. Dabei fühle ich mich erstaunlicherweise gut behandelt und lasse mich anschließend von deKinder dürfen sich frei in der Kirche bewegenm nicht abbrechenden Strom von Gläubigen in Richtung hinterer Kirchen Ausgang treiben, nicht ohne meine beiden Kerzen entzündet und in den dafür vorgesehenen Bronzehalter gesteckt zu haben.

Ein paar würdige alte Frauen sitzen auf kleinen Plastikhockern an den weißgekalkten Wänden im Dunkel der kühlenden Kirche und beobachten ihre Enkelkinder, die sie sich an den Lichtern der Kerzen erfreuen. Die ungesäuerten Brote werden gesesgnet

Nach einer Weile türmen Helfer die vielen großen, runden Brote (genannt: Artos = gesegnetes Brot) auf einem Tisch, der vor die Kirche gestellt wurde. Der Pope kommt heraus und beginnt diese Brote zu segnen.
Manchmal hält er dabei etwas genervt inne und ermahnt die plappernde Gemeinde, mit der ewigen Schwätzerei aufzuhören. Ein aussichtsloses Unterfangen (sicher weiß er das), doch kehrt für einen Moment tatsächlich ein bisschen mehr Ruhe ein, die jedoch nicht lange währt. Zu viele sehen sich nach langer Zeit wieder, haben endlich mal Zeit und sich so viel zu erzählen...

Doch nun dauert es nicht mehr lange, und der Run auf die gesegneten Brote beginnt, die schnell in handliche Stücke zerschnitten, aus vielen Körben verteilt werden. Jetzt ist die ca. 3-stündige Liturgie beendet und man lässt sich Heringsbrote und Wein schmecken.

Adonis Berokakis, links und KollegeMaria Entschlafung ist ein Hochfest der östlichen orthodoxen Kirche und wird daher auch entsprechend aufwendig gefeiert.

Langsam löst sich die Menschenmenge vor der Kirche auf. Die meisten von ihnen begeben sich nun zu Fuß zu dem nahe gelegenen “Center” unter freiem Himmel, dass ein paar hundert Meter weiter des Weges liegt. Hier gibt es eine heilige Quelle (und natürlich auch eine Kapelle), um die herum viele große Platanen wachsen und mit ihren leise im wind wehenden Blättern kühlenden Schatten spenden. Dort hat man viele lange Tische aufgestellt, an denen die Menschen auf  Plastikstühlen ( die sich hinterher wieder praktisch stapeln lassen) familienweise Platz finden.

kübelweise eisgekühlte Coca-Cola Man bestellt sich “Das Menü”, welches auf Plastiktellern serviert wird: gegrillte Souflakies mit Brot oder eine Gemüsesuppe. Dazu trinkt man den offenen, schweren kretischen Wein oder eisgekühlte Coca-Cola.kretisches Fest

 

 

 

 

 

 

 

die Instrumente werden aufeinander abgestimmtAuf einer Mauer - für  alle gut sichtbar - hat sich eine vierköpfige Kapelle aufgestellt, die gerade beginnt, ihre Instrumente zu stimmen und aufeinander einzustellen. Adonis Berokakis spielt mit seinen Freunden folkloristische Melodien und Gesänge. Später wird er vielleicht auch ein paar Mantinades einwerfen, je nach Laune altbekanntes oder frei aus der Stimmung heraus frisch erdachtes. Es ist ein vergnügliches Fest für die Familie, Freunde und Bekannte sowie auch Fremde, denn Maria, die Mutter Gottes, ist mit “Soma und Psychi” (Körper und Geist) im Paradies Gottes eingetroffen.

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