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Bräuche während der Weihnachtszeit - Ta Kalanda in KissamosDie Blaskapelle auf der Hauptstrasse von Kissamos

Ta Kalanda (τα κάλαντα), griechisch für “Die Weihnachtslieder”, jedoch wird meist nur ein und dasselbe Lied vorgetragen. Kleinere Gruppen von Kindern zu drei bis fünf Köpfen, manchmal auch eine Blaskapelle, wechseln dabei den Vortragsort und gehen von Haus zu Haus (auf den Dörfern) oder von Geschäft zu Geschäft. Dabei eröffnet stets ein Kind aus der Gruppe den Vortrag mit den Worten: “Να τα πούμε;” (na ta pume?) was auf deutsch heißt: “Sollen wir es sagen?”. Natürlich antwortet darauf niemand mit nein und läßt diesen Augenblick leidgeprüft über sich ergehen. Und länger als einen solchen dauert es kaum, da die lieben Kleinen sofort wieder aufhören, sobald man ihnen einen Obulus in Form von klingender Münze in den eigens dafür mitgeführten Karton wirft, der oft so gar nicht, und manches mal recht dürftig mit weihnachtlichen Motiven geschmückt ist. 20 Cent sind da schon etwas pieselig, 50 Cent ok und nach oben sind keine Grenze gesetzt.
Steht da nicht jemand falsch?Sie bemerken eine leichte Ungewogenheit in meinen Worten? Zu Recht! Leider ist es mir noch nicht gelungen, Ihnen einen Tonmitschnitt anzubieten, aber Sie versäumen da auch nicht viel, denn ich habe noch nie Weihnachtslieder dermaßen unmotiviert vorgetragen gehört wie von diesen umherziehenden Grüppchen. Doch haben wir Nachsicht mit Ihnen, denn sie tingeln den ganzen Tag von Tür zu Tür und wollen natürlich möglichst viele Menschen mit ihrer Sammelbüchse erreichen - time is money!.
Vor ein paar Jahren war es, zumindest auf den Dörfern, durchaus noch üblich, anstelle klingender Münze, ein paar selbstgebackene Kekse oder Bonbons zu verteilen, um die lieben Kleinen zum Abbruch ihrer heruntergeleierten Weihnachtslieder zu bewegen. Am ärgsten gebeutelt sind heute Non stopp Weihnachtsverkehr mit musikalischer Untermalungalle Geschäfte, wo sich die verschiedenen Sternsängergruppen oft schon die Klinke in die Hand geben um diesen Brauch vor den bewundernswert gelassenen Ladeninhabern abzuhalten. Letztere sind mit einem Beutel Kleingeld unter der Ladentheke gut auf sie vorbereitet. Auch Dienstleistungen wie Telefonamt oder Strombüro werden von den kleinen, gern als Nikoläuse verkleideten Nichten, Neffen und Patenkindern nicht ausgelassen, denn sicher befindet sich auch unter den dortigen Angestellten ein Onkel, eine Tante oder ein Pate - und stolze Paten lassen sich nicht lumpen - connection makes the difference in beeing successfull! (Will sagen: Vitamin B hilft beim Umsatz)
Zu beobachten ist dieser etwas gebeutelte Brauch am 24.12., eine Woche später ein zweites Mal und eine weitere Woche darauf ein drittes und letztes Mal in dieser Zeit.

zwei Sternsänger in KalivianiAch, warum ich Ihnen kein einziges Foto der Kindergrüppchen präsentiert habe? Nun, es hat sich aus einer, der Privatsphäre achtenden Distanz einfach nicht ergeben - sie standen immer direkt neben mir und lassen sich nicht gern fotografieren. Vielleicht ein anderes Mal... Die obigen Fotos zeigen das engagierte Orchester der Philharmonie, die unentgeltlich und zur Freude aller diese Tage akustisch aufwerten.

Diese Beiden stammen aus Kaliviani und heißen Dimitra und Georgo,  ihr kleiner Bruder, der gerade eine Augen-OP hinter sich hat. Dimitra ist ein Gesangstalent und singt liebend gern zusammen mit ihrem Opa, der ein Kafenio führt. Und diese Sternsänger haben ihren Obulus wirklich verdient und mir zwei (!) Weihnachtslieder in voller Länge vorgesungen. Bravo!

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